Erfahrungsberichte - Rettungsdienst

Inhaltsverzeichnis

„Dieses Wochenende war das Schockierendste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Menschenunwürdige Wohnumstände, unfassbar schlechte Zahngesundheit und Ausbeutung in einem Maße, wie ich es nie in Deutschland für möglich gehalten hätte, sind mir noch lebhaft in Erinnerung."

Aber dann ist irgendwie niemand gestorben

Seit nunmehr fast 25 Jahren arbeite ich im Rettungsdienst. Anfangs, als der Trailer zum Film erschien (du bist 14 Tage symptomlos ansteckend, danach sterben 80 %), dachte ich mir: Das wird witzig, nie mehr warten am Kreisverkehr. Aber dann ist irgendwie niemand gestorben. Natürlich, wir haben den einen oder anderen Corona-Patienten gesehen, auch durchaus schwere Verläufe, gesunde und sportliche Menschen, die an der ECMO gestorben sind. Aber mal ehrlich: das ist normal. Wir sehen es ja immer nur, wenn es schiefgeht. Wir sehen den Radfahrer, der vom LKW platt gefahren wird, den Autofahrer, der den Brückenpfeiler trifft und den Typ, der vom Dach fällt. Die zig Millionen, bei denen einfach nichts passiert, die sehen wir nicht. Wir müssen uns von dieser Lebensangst freimachen. Vorsicht ist okay, Suizid aus Angst vorm Tod aber nicht. Wir haben seit Jahren immer wieder Probleme, Intensivbetten zu finden, besonders im Winter. Auch da hat sich nichts geändert. Was sich geändert hat: wir warten nun teilweise mit kritischen Patienten vor der Notaufnahme, weil sie irgendein Corona-Symptom haben (Atemnot gibt es eben bei Herzinsuffizienz – man nennt sie da Lungenödem) – und bei Corona. Was sich auch geändert hat: Wir putzen mehr – was ich begrüße, außer vielleicht nachts um drei. Dann gibt es da die Masken – Unfug zum Quadrat. Man versuche mal, mit 15–20 kg Ausrüstung und FFP2 schnell ins vierte Obergeschoss zu kommen. Besonders toll, wenn Atemnot gemeldet ist und man sich vorher umziehen und abkleben muss (Overall, Ärmel und Beine mit Tape abkleben, Brille, FFP2, das ganze Programm) – alleine die Kostümparty dauert fast 10 Minuten. Wenn deshalb jemand stirbt – schade, hätte ja Husten 2.0 sein können. Wovon auch niemand redet: Einsamkeit (ich verbringe teilweise Stunden bei Menschen, die einfach einen anderen Menschen zum Reden brauchen), die Suizide, die Depressionen. Das alles ist so sinnfrei, so frustrierend, dass ich echt zu überlegen beginne, diesen Job, den ich wirklich geliebt habe, aufzugeben - nicht wegen der vielen Corona-Toten Toten (die es nicht gab), sondern wegen der Schikanen der Politik, wegen der äußeren Umstände, gegen die sich immer noch viel zu wenige wehren.

Diagnosen dazu gedichtet

Ich bin Notfallsanitäter und Praxisanleiter im Rettungsdienst Bereich Havelland. Bereits im ersten Lockdown hat sich aus meiner Sicht sehr schnell herauskristallisiert, dass es nicht mit rechten Dingen zu geht. Mehr als offensichtlich wurden bereits zum Anfang der „Pandemie" Diagnosen dazu gedichtet, um einen C19 Verdacht zu begründen. Diese sollten wir dann symptomfrei in andere Kliniken weiter verlegen, welche zu diesem Zeitpunkt als Covid-Krankenhäuser dienten. Unser lokales Haus war quasi leer und rein für Electivbetten vorgesehen. Mein erster Gedanke dazu war, dass wir nichts anderes als Beihilfe zur Freiheitsberaubung veranstalten. Mit geteilten Gefühlen habe ich die darauf folgenden Wochen meinen Dienst verrichtet und weitere Unregelmäßigkeiten beobachtet. Aus meiner Sicht sind im Verlauf die positiven Patienten gezielt in auserwählte Kliniken verbracht worden, somit entstanden definitiv falsche Bilder der Patienten Masse auf bestimmten Stationen oder in Rettungsstellen. In den meisten Häusern war es allerdings mehr als entspannt und leer. Zu den Tests möchte ich noch sagen, das selbst die Kollegen im Rettungsdienst das erste halbe Jahr noch Dienst verrichten sollten, falls der Antigen-Test symptomfrei positiv angeschlagen hätte. Hingegen wurde bei stationären Patienten am Tag ihrer Entlassung ein Abschlusstest vorgenommen. Komischerweise waren viele dann plötzlich positiv ohne Symptome und wurden durch den Rettungsdienst in ISO Häuser verlegt. Einfach nur Wahnsinn das es niemandem meiner Kollegen spanisch vorkam und kommt. Unser aller Aufgabe ist die Menschen zu schützen, das ist unser Kodex. Mittlerweile kläre ich die Menschen auf und nutze meine Reichweite bis zum Schluss oder Kündigung. Ich wünsche euch allen viel Kraft und bleibt in der Liebe. Es wird die Zeit kommen, wo wir wieder von Mensch zu Mensch arbeiten können.

Masken schaden

Ich bin Notfallsanitäter, arbeite seit 20 Jahren im Rettungsdienst, bin Ausbilder und Dozent. So wenig Patienten mit Infekten seit Beginn dieser ‚Pandemie’ hatte ich in meiner gesamten Berufstätigkeit noch nicht. Derzeit aber zunehmend Patienten mit „Impf-Schäden". Wir haben jetzt eine Testpflicht und ich soll Blaulicht mit FFP2-Maske fahren, obwohl wir dann wohl ein Bußgeld riskieren und keinen Versicherungsschutz haben. Das kommt für mich überhaupt nicht infrage. Ich hatte bereits 2 schwere Verkehrsunfälle als Beifahrer, mit bleibenden Schäden und weiß um die Gefahren und dem statistisch 800 % höheren Unfallrisiko. Masken schaden! Behindern die Atmung und senken die Konzentrationsfähigkeit. Es ist auch nicht möglich im Einsatzdienst die vorgeschriebenen Trage- und Pausenzeiten einzuhalten und wir sollen die Masken mehrfach verwenden. Spätestens bei einem Impfzwang wäre ich meine Arbeit los. Daher kann ich auch schon jetzt in den Widerstand gehen. Als Kinder Masken tragen sollten und die Eltern das zuließen, verlor ich die Hoffnung, dass wir das Ganze noch in eine gute Richtung lenken können. Jetzt wollen ‚die’ uns sogar verbieten abends in den eigenen Garten zu gehen! Jetzt ist längst ein Punkt erreicht, das System friedlich zu ändern!

Nicht nachdenken!

Hallo. Ich habe mich oben schon einmal gemeldet. Nach 25 Jahren Rettungsdienst habe ich so einiges gesehen, kenne unser Gesundheitswesen in vielen, nicht allen, seiner Facetten. Das Thema Corona begegnet einem ja ständig, man denkt, hinterfragt – leider kann ich das Denken nicht sein lassen. Man fixiert sich im Infektionsschutzgesetz völlig auf die Inzidenz, während man zeitgleich die Anzahl der Tests erhöht. Mal ganz abgesehen davon, ob die Testerei überhaupt einen Sinn macht – meines Erachtens ist das Blödsinn – steigt natürlich die Anzahl positiver Ergebnisse ungefähr proportional zur Anzahl der Tests. Wenn man zwei und zwei zusammenzählen kann, sollte einem das klar sein. Unsere politische Führung hat samt und sonders einen Schulabschluss, kann also sogar zwei mit zwei multiplizieren. Soweit die Voraussetzungen:

  1. Es müsste jeder, der einen Schulabschluss hat darauf kommen, dass die Inzidenz alleine zu nichts taugt.

  2. Wenn man an diese Tests glauben möchte und eine böse Katastrophe mit sich auf den Straßen stapelnden Leichen droht, müsste man die Quote an positiven Tests pro 100.000 durchgeführter Tests als Marker nehmen.

  3. Wenn man ganz schlau wäre, würde man noch die absolute Anzahl der symptomatischen Positiven erfassen, die Anzahl derer, die Behandlungsbefürftig durch Hausärzte, Normalstation, Intensiv-stationen, Beatmungsgeräte und Krematorien werden. Berechnete man noch den zeitlichen Versatz mit ein, käme eine tolle Seuchenampel heraus, die Hand und Fuß hat.

  4. Man tut all dies nicht, obwohl wir Mathematiker, Ärzte, Wissenschaftler aller Art haben.

  5. Die logische Schlussfolgerung? Man will es nicht. Was folgt daraus? Man will etwas anderes …

Bitte keine Stäbchen mehr

Hallo zusammen, ich lese auch seit einiger Zeit hier mit und fühle mich durch die vielen Berichte in meiner Wahrnehmung sehr bestätigt. Obwohl ich nicht direkt um Gesundheitswesen arbeite, hatte ich im letzten Jahr die Gelegenheit diesen Beruf kennenzulernen. Ich gehöre zu den Ehrenamtlichen des Sanitätsdienstes einer großen Hilfsorganisation. Anfang März letzten Jahres und unter den schlimmen Bildern aus Bergamo, wurden wir der ZNA des örtlichen Klinikums zur Aushilfe für Botengänge und Patientenbeförderung zugeteilt. Die ZNA wurde zu diesem Zeitpunkt in eine infektiöse und eine nicht infektiöse Abteilung getrennt. Patienten mit Fieber, Husten, Durchfall etc. kamen auf die infektiöse Seite, während wir Helfer mit nur einer FFP2-Maske pro Woche zwischen den Abteilungen hin und her geschickt wurden. Die Durchfall-Patienten waren durchschnittlich Ü70, aus dem Heim und hatten hauptsächlich Norovirus oder Chlostridien!

Je nach diensthabendem Arzt wurden von uns auch pflegerische Aufgaben verlangt und bis Pfingsten hatte ich neben meinem eigentlichen Hauptjob 23 Dienste á 8 Std. abgeleistet und zwei bestätigte Corona-Patienten gesehen! Zusätzlich wurden wir zu den Beprobungen in Alten- und Pflegeheimen als mobile Testteams eingesetzt. Ich fand das anfangs noch sehr sinnvoll, um das Infektionsgeschehen hier besser zu verstehen und habe sehr oft mitgeholfen. Aber, wie hier auch schon beschrieben wurde, fiel es mir zunehmend schwerer Behinderte, Demente und palliative Menschen derart zu „vergewaltigen", nur um die Studien des Gesundheitsamts mit Zahlen zu füttern. Im Juni drohte ganz NRW der Lockdown und die Reisesperre, da es den Großausbruch bei Tönnies gab. Und so meldete auch ich mich ein ganzes Wochenende zum NRW KatSchutz Einsatz in Gütersloh um „vor die Lage zu kommen". Organisiert von der Kreisfeuerwehr Gütersloh und unterstützt durch Hilfsorganisation aus ganz NRW, BW-Soldaten der Kaserne Augustdorf, Übersetzern und Ärzten wurden Testteams zusammengestellt und, die unter Quarantäne gestellten Tönnies-Mitarbeiter, an ihrer Wohnadresse beprobt. Dieses Wochenende war das Schockierendste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Menschenunwürdige Wohnumstände, unfassbar schlechte Zahngesundheit und Ausbeutung in einem Maße, wie ich es nie in D für möglich gehalten hätte, sind mir noch lebhaft in Erinnerung.

Aber niemand, der tatsächlichen gravierende Corona-Symptome gehabt hätte! Gütersloh testete sich frei und der Rest von NRW konnte unbehelligt in die Sommerferien fahren! Auch ich nutze die Gelegenheit für eine kurze Erholung in Dänemark, wo wir zwei wohltuend unaufgeregte Wochen ohne Maske verbringen durften. Im Dezember zur 2. Welle verbrachte ich meinen kompletten Weihnachtsurlaub incl. Silvesterdienst wieder in der ZNA. Inzwischen waren wir hier gern gesehene Helfer und hatten uns gut eingearbeitet – durften auch den HNO-Ärzten, Chirurgen etc. assistieren und bei Schockraumeinsätzen dabei sein. Eine spannende und lehrreiche Zeit, die für meine Rettungshelferausbildung sehr nützlich war. Im Februar fuhr ich mein Wachenpraktikum auf KTW und RTW und lernte die andere Seite kennen. Nun brachte ich der ZNA die Patienten! An jedem SA und SO war ich 12h im Krankentransport bzw. RD tätig – insgesamt fast 100 Std. – und hatte in dieser Zeit 2(!) Infektionstransporte mit V.a. Corona! Zur dritten Welle wurden wir bislang nicht angefordert. Auch habe ich mich nicht für Test- oder Impfzentren als Helfer gemeldet und auch zwei Impfangebote meiner Organisation nicht wahrgenommen.

Wenn ich höre, dass Herr Spahn verlangt, dass die HiOrgs doch dieses oder jenes noch übernehmen könnten, möchte ich im Strahl kotzen! Seit 15 Monaten gibt es keine Veranstaltungen mehr. Ich sehne mich danach mir auf einem Sandienst im Stadion den Allerwertesten abzufrieren! Nach einem Sportfest mit lachenden Kindern! Bei einem Volksfest vollgekotzte Besoffene zu betreuen! Egal was, nur bitte keine Teststäbchen und Online-Dienstabende mehr! Damit wird das Ehrenamt verschlissen und die Helfer mürbe gemacht! Genug ist genug! Ich bewundere die Helden im Pflegedienst für ihr Durchhaltvermögen und ihre Geduld. Ihr leistet Großartiges in eurem Job! Und das sagt eine, die #allemalneschichtmachen ungefähr 45 Mal gemacht hat, für eine Dankesurkunde vom KH und eine Packung Merci! Bleibt bitte so stark und menschlich!

Transportunternehmen

Ich arbeite seit 15 Jahren im Krankentransport in einer Großstadt. Wir transportieren in der Regel stabile Corona-Patienten in die Quarantäne oder verlegen sie von Haus zu Haus. Letzten Winter regelmäßig, im Sommer dann so gut wie keine mehr. Überraschend, wie viele 80+ Patienten Corona recht entspannt durchgemacht haben (die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles). Also auch alte Menschen können ein robustes Immunsystem haben bzw. herrscht vermutlich Kreuzimmunität vor. Ebenso spielen offensichtlich Mikro-/Makronährstoffe und Vitaminmängel eine Rolle, vor allem Vitamin D3 Mangel. Selbst ein recht junger Dialysepatient mit 120 kg hat Corona ohne Spätfolgen durchgemacht. Ebenso ist zu erkennen, dass finanziell schwache Menschen (Tabak, Alkohol, ungesunde Ernährung, instabiles soziales Umfeld) oft härter getroffen sind - auch keine neue Erkenntnis, ist ja bei allen Erkrankungen so.

Unser Arbeitgeber, der wie alle mit Personalknappheit zu kämpfen hat (zum Teil selbst verschuldet), hat darauf hingewiesen, dass ihn der Impfstatus der Angestellten nicht interessiert. Ich denke, ungefähr 20–30 % der Angestellten sind nicht geimpft. Bei einigen Kollegen gab es ordentliche Nebenwirkungen, vor allem bei jüngeren Mitarbeitern. Es wurde bisher niemand bei uns getestet. Der Arbeitgeber hat dazu wohl keine Lust und geht das Risiko ein. Aber: wir hatten in zwei Jahren vielleicht 5 Corona-Fälle und das waren alles Mitarbeiter, die keine Corona-Patienten transportiert haben. Das heißt eigentlich: Hygienemaßnahmen einhalten, wenn krank nicht arbeiten kommen und gut ist. Schnelltests bei Verdacht reichen eigentlich aus. Verwundert auch nicht, bei 99,96 % negativer Schnelltests bei österreichischen Schülern.

Ein Kollege aus einem anderen Transportunternehmen ist an COVID-19 verstorben, mit ca. 55 Jahren. Er war Raucher und er verstarb nach ca. 1 Woche ziemlich schnell. Ich überlege ab und an, in den pflegerischen Bereich zu wechseln, denke aber, dass man als Ungeimpfter, je nach Klinik, erst gar nicht eingestellt wird. Wobei sich das die Kliniken auf lange Sicht nicht leisten können.